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Syrien: Der erste Stellvertreterkrieg seit dem Ende des Ostblockes

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Der kalte Krieg zwischen den westlichen parlamentarischen Demokratien und dem realsozialistischen Staaten des Ostblockes war in Wirklichkeit für Abermillionen Menschen in Asien, Lateinamerika und Afrika ein heißer Krieg, der Vernichtung und Elend über sie brachte.

 

Die Supermächte bekämpften sich nicht direkt, wohl weil sie die eigene Vernichtung nicht riskieren wollten, für ihre Auseinandersetzung opferten sie aber Menschen aus den Ländern der dritten Welt.

 

Mit dem Zusammenbruch des Ostblockes schien auch das Ende der Stellvertreterkriege gekommen zu sein. Der Krieg in Syrien zeigt, dass dies ein Irrtum war. Denn in Syrien geht es weder den USA noch der russischen Föderation um die Menschenrechte, sondern die Menschen in Syrien dienen beiden Seiten ausschließlich für machtpolitische Interessen.

 

Die US-Regierung will sich eines lästigen Opponenten entledigen, auch wenn sie mit diesem vor einigen Jahren noch im Rahmen ihres Rendition-Programmes zum Outsourcing von Folter kooperierte. Die russische Föderation unter Präsident Putin möchte der Machtposition der USA Grenzen setzen und hält dabei an einem Verbündeten fest, auch wenn dieser schwerstwiegende Menschenrechtsverletzungen begangen hat.

 

Menschenrechtsbezogen beklagen sowohl die USA als auch die Regierung der russischen Föderation nur solche Menschenrechtsverletzungen, die ihre Gegner begehen, dulden aber die Menschenrechtsverletzungen ihrer Verbündeten:

 

Barak Obama schweigt zu Selbstmordanschlägen, Massenerschießungen, Folter und Kannibalismus, solange diese Verbrechen von syrischen Rebellen begangen werden. Sogar der mutmaßliche Einsatz von Giftgas durch syrische Rebellen zu einem vorherigen Zeitpunkt, wie ihn Carla Del Ponte für wahrscheinlich hält, hinderte die Obama-Administration nicht daran, mit direkten Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen zu beginnen.

 

Wladimir Putin schweigt zu Bombardierungen von Zivilisten und Krankenhäusern durch das Assad-Regime. Er schweigt zu politischer Verfolgung, Folter, Hinrichtungen und Verschleppungen durch die Truppen seines Verbündeten. Er liefert weiterhin Waffen an ein Regime, welches diese direkt gegen die Zivilbevölkerung einsetzt.

 

Barak Obama und Wladimir Putin meinen einander, aber treffen die Zivilbevölkerung Syriens, an deren Leid sie maßgebliche Schuld tragen.

 

Der Krieg in Syrien ist der erste offensichtliche neue Stellvertreterkrieg zwischen den USA und der russsichen Föderation seit Zusammenbruch des Ostblockes. Das Gerede von der Sorge um die Menschen und ihren Schutz - es glauben nur die, die der Kriegspropaganda einer der beiden Seiten erlegen sind.

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