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Schüsse auf Syrer: Europa lässt sich nicht von Kinderaugen erpressen

(Kommentare: 4)

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldet, dass vor Kurzem in der Nähe der syrischen Stadt acht Syrer durch türkische Grenzposten bei ihrem Fluchtversuch erschossen worden seien. Unter den Opfern befinden sich zwei Frauen und vier Kinder.

 

Human Rights Watch hat bereits zuvor eine große Anzahl an Fällen dokumentiert, wo Fliehende an der Grenze erschossen wurden. Der Titel des Berichts lautet: Turkey: Border Guards Kill and Injure Asylum Seekers. Die Menschenrechtsorganisation ruft Europa auf: EU: Don’t Send Syrians Back to Turkey!

 

Wir können uns nicht von Kinderaugen erpressen lassen, bleute der stellvertretende Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD) Alexander Gauland Wählern und Sympathisanten ein.

 

Schlimmer als dieses herzlose Statement ist, dass es längst zur Regierungspolitik geworden ist:

 

Menschen, die Bomben, Islamischem Staat (ISIS, IS) oder Assad entkamen, werden durch türkische Grenzschützer erschossen, damit sie Europa nicht erreichen.

 

Angela Merkel und die durch sie geführte schwarz-rote Bundesregierung haben den größten Kahlschlag beim Asylrecht in der bundesrepublikanischen Geschichte verübt – als Reaktion auf Flüchtlinge, die vor Kriegen flohen. Angela Merkel hat maßgeblich den Deal mit dem türkischen Präsidenten Erdogan betrieben, der Milliarden dafür erhält, dass die Türkei Flüchtlinge von EU-Staaten fernhalten soll. Seither hat Amnesty international von zahlreichen Internierungen und erzwungenden Zurückschiebungen von Kriegsflüchtlingen direkt in die Kriegsgebiete durch die Türkei berichtet. Einige Flüchtlinge wurden gar an der Grenze islamischen Milizen übergeben, andere gerieten nach der Rückkehr in Gefangenschaft von al-Qaida-Kräften.

 

Nun wird auch scharf geschossen. Was aber tun Angela Merkel, Sigmar Gabriel und mit ihnen die Regierungsverantwortlichen in den anderen Ländern der Europäischen Union?

 

Sie schweigen.

 

Der Krieg in Syrien hat nicht nur Syrien in Schutt und Asche gelegt, sondern hat Europa verändert:

 

Das Europa, welches heute im Rahmen eines Deals mit dem türkischen Präsidenten zuschaut, wie türkische Grenzposten Flüchtlinge erschießen, ist kein Europa der Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit, sondern ein Europa der Barbarei.

 

Europa hat umgesetzt, was Gauland forderte.

 

Wir lassen uns nicht von Kinderaugen erpressen - auch nicht, wenn sie uns leblos anschauen aus zerschossenen Köpfen.

 

Verfasser: Guido F. Gebauer

 

Leser und Leserinnen werden gebeten, den Apell von Amnesty International zu unterzeichnen: Nein zum EU-Türkei-Deal – Ja zu sicheren Zugangswegen!

 

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Kommentar von Ute Rautenberg |

Das Europa, welches heute im Rahmen eines Deals mit dem türkischen Präsidenten zuschaut, wie türkische Grenzposten Flüchtlinge erschießen, ist kein Europa der Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit, sondern ein Europa der Barbarei.

Kommentar von Hans-Peter Lange |

Ich bin pensionierter Oberstudienrat u.a. für das Fach Politische Bildung. Ich beobachte Politik/engagiere mich politisch seit fast 50 Jahren. Ich habe den Eindruck: Die Welt wird nicht immer besser, sondern immer schlimmer. Und das gilt auch für die Politik in Europa, bestimmt durch die EU und gerade auch Deutschland. Die heutige Flüchtlingspolitik bestätigt den Mangel an Menschlichkeit; Gipfel davon ist der Deal mit Erdogans Türkei. Ich sage dazu auch: Das ist kein Europa der Menschenrechte!

Kommentar von Kristie Boerner |

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