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Papst Johannes Paul II. und die AIDS-Toten

(Kommentare: 1)

Papst Johannes Paul II. war zweifelsohne ein Mann von starker Überzeugung und Charisma. Er war bereit, zu seinen Überzeugungen zu stehen.  Durch schwere Krankheit gezeichnet, zeigte er unbändigen Willen. Seine hohe Leidensbereitschaft wirkte auf manche wie die Personifizierung der christlichen Philosophie der Erlösung durch Leid.  

 

Erwähnenswert ist auch, dass sich dieser Papst  Johannes Paul II.  in den letzten Jahren seines Amtes zu einem immer schärferen Kritiker des kapitalistischen Wirtschaftssystems und der in ihm inhärenten Ausbeutung des Menschen durch den Menschen entwickelt hatte.

 

Trat er nicht nur innerkirchlich, sondern ebenfalls politisch-weltanschaulich sein Amt als Konservativer an, war am Ende seines Lebens seine Kritik am Kapitalismus radikal, indem er ihn als Unrecht und in Ausübung seines religiösen Amtes als unchristlich brandmarkte. Diese späte Seite von Papst Johannes Paul II. wurde und wird freilich von der Mehrheit seiner in konservativem Denken oder Neoliberalismus verwurzelten Anhänger ausgeblendet.

 

Seine berechtigte und zuletzt überdeutliche Kritik an dem menschenunwürdigen Charakter des Kapitalismus kann allerdings aus menschenrechtsbezogener Perspektive:

 

Während das Kondom-Verbot des Papstes in den westlichen Industrieländern als Kuriosum ohne Wirksamkeit bliebt, erwies es sich in denjenigen Ländern der Dritten Welt, insbesondere in Afrika, als tödlich, in denen der Einfluss der katholischen Kirche weiterhin prägend auf den Alltag der Menschen war. Hier positionierte sich die Kirche nicht nur unter direkter Anleitung durch Papst Johannes Paul II. als Gegnerin des Kondomgebrauchs zur HIV-Prävention, sondern hier gelang es ihr tatsächlich, Menschen gezielt von der Verwendung von Kondomen abzuhalten.

 

Konsequenz war eine Verzögerung einer effektiven Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen um Jahre. Es infizierten sich unzählige Menschen und starben, weil sie auf den Rat von Papst und Kirche gehört hatten. Hätten diese den Gebrauch von Kondomen nicht nur nicht verdammt, sondern mit ihrem Einfluss propagiert - viele dieser Menschen hätten gerettet werden können und der Kampf gegen HIV und andere sexuell übertragbare Erkrankungen wäre nicht um Jahre zurückgeworfen, sondern um Jahre vorangebracht worden. Gerade dem afrikanischen Kontinent und seinen Bewohnern hätte unermessliches Leid erspart werden können. Es starben Menschen, weil die Kirche aktiv dazu beitrug, dass Kondome und die Bereitschaft zu ihrer Benutzung fehlten.

 

Als Alternative zu Kondomen propagierte die Kirche unter der Führung von Papst Johannes Paul II. Enthaltsamkeit außerhalb der Ehe. Geopfert wurde für diese prinzipielle Position aber das Leben von Menschen, die es nicht vermochten, sich an diese kirchliche Forderung zu halten, oder die schutz- und ahnungslos ihren ehelichen Sexualpartnern ausgeliefert waren, wenn diese außerehelichen, ungeschützten Geschlechtsverkehr praktizierten.

 

Das Wirken von Paul Johannes Paul II. in der Dritten Welt hat ihn so aufgrund seiner verfehlten HIV-Politik zum Vater von Millionen Toten gemacht.  Im Denken von Johannes Paul II. wurde eine moralische Überzeugung zum unmenschlichen Rigorismus, weil ihm die Bereitschaft fehlte, seine Prinzipien auf die Realität des menschlichen Lebens zu beziehen. 

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Kommentar von Elke Gelzleichter |

Sie haben offensichtlich die "christliche Philosophie" missverstanden (wie viele andere auch). Das Wort des Wanderpredigers Jesus "jeder nehme SEIN Kreuz auf sich und folge mir nach" bedeutet doch nicht, dass das eigene "Kreuz" also Schicksal gleichfalls "leidvoll" ist, er sagte nicht ....nehme MEIN Kreuz auf sich. Da es das Kreuz des Papstes Paul Johannes II. war leidvoll zu leben und zu sterben, macht es ihn nicht zu einem Heiligen. Christen stehen in der Verantwortung für den Planeten und die Mitgeschöpfe, Einhaltung der 10 Gebote und Beachtung der Bergpredigt! Veles Ursprüngliche der Worte Jesu ist durch den Eingriff des Heiden Konstantin des Großen beim Konzil zu Nicäa und einem der nachfolgenden Bischöfe von Rom, Damasus I., der erste von ihnen, der sich Papst nannte, verloren gegangen. Der Erstere war real ein Gegner der Urchristen, die Vegetarier waren, Damasus verdonnerte Hieronymus von Stridon dazu, die Vulgata zu schaffen mit vielen befohlenen Streichungen der Texte. Mehr darüber erfahren Sie in meinem Artikel auf meiner o.a. HP in den Artikeln "Vegetarisch glücklich - selig vegan" und "Millionen Tode stirbt der Christus täglich" (Archiv).
Mit freundlichen Grüßen
Elke Gelzleichter