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Was tun gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus?

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2016 war kein gutes Jahr aus Sicht der Menschenrechte. Im Gegenteil, wir sind Zeuge geworden der weltweiten Erosion von Menschenrechten. Immer sichtbarer wird auch in Deutschland, wie dünn der Mantel von Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit ist – jedenfalls dann, wenn es nicht um Sonntagsgeschwätz, sondern Solidarität mit Schutzsuchenden geht.

 

Bei Menschenrechte.eu versuchen wir mithilfe unseres Selbsttests „Was denkst du über Krieg, Terrorismus und Flüchtlinge“ Menschen wachzurütteln. Die Auswertungen zeigen, dass der Test wirkt. Im Verlauf des Tests nehmen fremdenfeindliche Einstellungen ab. Wir werden daher versuchen, unseren Selbsttests künftig noch bekannter zu machen. Hierbei bitten wir um Mithilfe.

 

Traurige Hintergründe

  • Die Kriege im Nahen Osten, die von den westlichen Staaten mitverursacht wurden, haben zu einer beispiellosen Eskalation an Grausamkeit geführt. Bombenterror, Versklavung und Massenmorde haben Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Der sogenannte bewaffnete Kampf für Demokratie hat eine Politik der verbrannten Erde freigesetzt.
  • In die Kriege sind viele Staaten verwickelt, doch die Flüchtlinge wollen sie nicht aufnehmen. Die europäischen Staaten lassen tausende Menschen im Mittelmeer ertrinken und schotten ihre Landgrenzen ab. Mit der Türkei wurde ein Deal geschlossen. Seither ist die türkische Grenze zu Syrien ein Todesstreifen geworden. Hier wird auf unbewaffnete Männer, Frauen und Kinder geschossen, deren einziges Verbrechen es ist, der Vernichtung entfliehen zu wollen. Europa schweigt, Angela Merkel auch.
  • Innenpolitisch marschieren in Europa die Rechtspopulisten, in Deutschland unter der Flagge von Pegida und AfD. Sie verbreiten fremdenfeindlichen Hass und erzeugen Angst. Es geht ihnen nicht um die innere Sicherheit. Sie sind nichts als Trittbrettfahrer von islamischem Staat und Terroristen, die sich klammheimlich über jeden Terroranschlag freuen. Gemeinsam mit dem islamischen Staat ist ihnen, dass Fremde dämonisieren.
  • Die Bundesregierung setzt den Rechtspopulisten und Fremdenfeinden nichts entgegen, sondern lässt sich durch sie voran treiben. Sie ist längst dabei, die radikalste Beschneidung des Asylrechts durchzusetzen, die es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gab. Sie errichtet gemeinsam mit den anderen Staaten der EU gegen die Schutzsuchenden eine tödliche Mauer. Jetzt auch auch bereits der erste Massentransport nach Afghanistan stattgefunden. Jeder weiß, dass womöglich demnächst einige der Abgeschobenen nicht mehr leben werden.
  • 90% der Flüchtlinge werden von Staaten der Dritten Welt aufgenommen. Aber schon beginnen diese, sich gegen die Aufnahme der Flüchtlinge zu wehren. Wenn die reichsten Staaten der Welt sich überfordert sehen, sobald Krieg eintritt, warum sollten die ärmsten Staaten ihre Grenzen offenlassen? So droht Kenia mit der Schließung seines größten Flüchtlagers für Menschen aus Somalia. Dies wäre eine Katastrophe. Weltweit droht das schlechte westliche Beispiel Schule zu machen. Für die 60 Millionen Flüchtlinge könnte dies zur Katastrophe werden.
  • Wie soll die Zukunft aussehen? Die durch Kriege temporär verursachte Zunahme von Flüchtlingen hat Europa veranlasst in beeindruckendem Tempo alle Werte über Bord zu werfen, die es sonst verbal vertritt. An den Massentod der Flüchtlinge hat sich Europa längst gewöhnt. Nach der Türkei will man bald schon mit afrikanischen Schergenregimen zusammenarbeiten, damit diese Europa die schmutzige Arbeit abnehmen. Folter und Tod werden in Kauf genommen, solange die Menschen von Europa ferngehalten werden. Was wird geschehen, wenn die Prognose des Klimawandels sich bestätigen und sich die Anzahl der Flüchtlinge weltweit vervielfacht? Droht ein gigantisches Verbrechen gegen die Menschlichkeit.


Was kann getan werden?



Aufklärung, Solidarität und friedlicher Widerstand werden notwendig sein, wenn wir es nicht zulassen wollen, dass die Menschenrechte ad acta gelegt werden. Viele kleine Schritte, können Berge versetzen. Jeder ist gefragt.



Bei Menschenrechte.eu haben wir deshalb den Selbsttests „Was denkst du über Krieg, Terrorismus und Flüchtlinge“ entwickelt. Hiermit wollen wir diejenigen erreichen, die in das fremdenfeindliche Fahrwasser geraten sind. Der Selbsttest wendet sich also gerade an solche Menschen, die dabei sind, in Fremdenfeindlichkeit abzugleiten oder bereits abgeglitten sind.



Datenauswertung gibt Hoffnung

 


947 Personen vertraten am Anfang des Selbsttests die Auffassung, wir sollten keine Flüchtlinge mehr aufnehmen. Am Ende des Testes hatten immerhin 229 von ihnen ihre Meinung geändert.



Durch die Verlinkung und Weiterempfehlung dieses Selbsttests können die Leserinnen und Leser von Menschenrechte.eu einen Beitrag leisten, den Nährboden von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit durch Aufklärung Menschlichkeit auszutrocknen.

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