Erschütternde Menschenverachtung: Drohende Abschiebung eines Säuglinges im Landkreis Cuxhaven

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Die oftmals menschenverachtende Praxis von Ausländerbehörden ist jedem bekannt, der sich mit dieser Thematik befasst. In den Ausländerbehörden sind Menschen tätig, die bereit sind, das Leben anderer Menschen und Familien mit einem Federstrich zu zerstören.

Häufig werden dabei sogar Todesfälle in Kauf genommen - jedenfalls interessiert sich offensichtlich niemand oder kaum jemand bei den Ausländerbehörden dafür, was den Menschen, die sie abschieben lassen, eigentlich nach einer Abschiebung geschieht. Todes- und Folterfälle abgeschobener Flüchtlinge sind bereits bekannt geworden, den Ausländerbehörden muss das Risiko also bewusst sein. Auch Familien- und Bildungschancen werden durch Entscheidungen von Ausländerbehörden unter Rückgriff auf eine am eigentlich Menschlichen vorbeigehende Entscheidungspraxis oftmals zerstört.  

Eine besondere Form der Menschenverachtung durch Entscheidungen von Ausländerbehörden droht sich derweil im Landkreis Cuxhaven zu ereignen:

Der Landrat des Landkreises Cuxhaven Kai-Uwe Bielefeld forderte das erst am 01. Mai 2014 im Stader Krankenhaus von ihrer Mutter entbundene Mädchen Duha Aline schriftlich zur unverzüglichen Ausreise aus der Bundesrepublik Deutschland auf.

Wörtlich heißt es:

„Ich beabsichtige daher, das Kind... aufzufordern, die Bundesrepublik Deutschland freiwillig unverzüglich bis zu einem noch zu bestimmenden Datum zu verlassen... Für den Fall der nicht fristgerechten Ausreise beabsichtige ich dem Kind... die Abschiebung nach Spanien oder Marokko anzudrohen. Das Kind... kann auch in einen anderen Staat abgeschoben werden... Ich weise nochmals darauf hin, dass erforderlichenfalls auch die zwangsweise Rückführung als aufenthaltsbeendende Maßnahme eingeleitet werden würde, wenn das Kind...seiner Ausreisepflicht nicht wie zu fordern beabsichtigt nachkommt..."

Die Eltern des Mädchens haben sich 2013 kennen und lieben gelernt und haben im Anschluss im Standesamt der Stadt Hemmoor im Landkreis Cuxhaven geheiratet. Die Mutter stammt aus Marokko und hatte als Erntehelferin in Spanien gearbeitet. Der Vater ist staatenloser Flüchtling und wird aus humanitären Gründen geduldet, er kann in kein anderes Land ausreisen.

Das Amt argumentiert, dass der Familiennachzug  unrechtmäßig gewesen sei und dies berechtige nunmehr zur Abschiebung des Kindes. Deutlich wird ein Bürokratismus, bei dem Menschen, die oftmals selber Kinder und Familie haben, die Menschlichkeit ausblenden. Getrennt werden soll ein sich liebendes Ehepaar. Einem Kind soll der Vater entrissen werden.

Über die Konsequenzen für die Betroffenen scheint sich Landrat Kai-Uwe Bielefeld, in dessen Namen jedenfalls das Schreiben der Ausländerbehörde versandt wurde, bisher keine Gedanken gemacht zu haben.

Die Juristin Angela Heinssen hat die Familie im Internationalen Cafe in Hemmoor kennen gelernt und hat eine change.org Petition gestartet, die bereits innerhalb kürzester Zeit von mehr als 15000 Menschen unterzeichnet wurde. Die Petition zeigt bereits jetzt eine gewisse Wirksamkeit. So haben sich nach Auskunft von Angela Heinssen erste Fraktionen in der Stadt Hemmoor für den Fall interessiert und für den kommenden Donnerstag steht der Fall von Duha Aline und ihren Eltern auf der Tagesordnung der Ratssitzung in der Stadt Hemmoor. Die eigentliche Entscheidung liege aber beim Landrat des Landkreises Cuxhaven, also bei Kai-Uwe Bielefeld.

Um die Abschiebung des Kindes und die Auseinanderreißung der Familie zu verhindern, ist eine Verstärkung des öffentlichen Interesses und Engagements dringend erforderlich. Es wird daher um Unterzeichnung dieser Petition und deren Bekanntmachung gebeten. Die Zeit drängt und schnelles Handeln ist notwendig.   

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