Denkansatz

Was sind Menschenrechte?

Menschenrechte sind Lebensrechte, Unversehrtheitsrechte, Freiheitsrechte und soziale Rechte. Es gibt gegenwärtig keine menschliche Gesellschaft, in der die Menschenrechte in optimaler Art und Weise gesichert werden. Auch wenn es Unterschiede im Ausmaß der Menschenrechtsverstöße gibt, sind Verletzungen der Menschenrechte in allen Staaten an der Tagesordnung. Innerhalb und zwischen Gesellschaften besteht zudem die Neigung, einzelne Menschenrechte gegeneinander ausgespielt, beispielsweise Freiheitsrechte gegen soziale Rechte, um eigene Menschenrechtsverletzungen legitimieren zu können.


Menschenrechte werden verletzt, wenn das Recht auf Leben durch Todesstrafe, extralegale Tötungen oder Krieg, das Recht auf körperliche oder psychische Unversehrtheit durch Folter oder andere Formen inhumaner Misshandlung, die Freiheitsrechte durch Zensur oder ungerechtfertigte Inhaftierung und die sozialen Rechte durch Armut , Hunger und Not, aber auch die Vorenthaltung einer angemessenen gesundheitlichen Versorgung oder Bildung missachtet werden.


Menschenrechte basieren vor allem auf dem universalen Streben aller Menschen, Leid zu vermeiden. Verletzungen von Menschenrechten zeigen sich daher auf individueller Eben vorrangig darin, dass Menschen das Leben genommen oder ihnen Leid zugefügt wird. Da Vorenthaltung von möglichem Glück auch Leid ist, gehört es ebenso zu den Menschenrechtsverletzungen, wenn einzelnen eigentlich mögliche Glückerfahrungen, die nicht zu Leid für andere Menschen führen, verwehrt werden.


Da Menschen allgemein erstreben, ihr Leben zu erhalten und Leid zu vermeiden, sind Menschenrechte universal und nicht an kulturelle Besonderheiten gebunden. Im Gegenteil ist die Relativierung der Universalität der Menschenrechte aufgrund angegebener kulturspezifischer oder nationaler Besonderheiten selbst als eine Menschenrechtsverletzung zu bewerten, ebenso wie Systeme der Diskriminierung, wie Sexismus, Rassismus oder Homophobie als Menschenrechtsverletzungen zu klassifizieren sind.