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Menschenrechte sind unteilbar: Unerwartete und unerwünschte Nähe

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Auf unseren Facebook-Seiten erhalten wir seit einiger Zeit Resonanz von einer Seite, die wir nicht wünschen, nicht erwartet haben und die wir auch nicht verdienen.

 

Es handelt sich um Kommentare, die unsere Kritik an der westlichen Position gegenüber der Ukraine unterstützen, die jedoch nicht motiviert sind durch die Universalität der Menschenrechte, sondern durch Nationalismus, Einseitigkeit, Homophobie, reinen Hass auf die USA an sich oder gar antisemitische Tendenzen.

 

Es wurden bei uns Briefe an die Bundeskanzlerin eingestellt, die dieser vorwarfen, die deutschen Interessen zu vernachlässigen. Wir fanden auf Seiten von Fans Äußerungen, wie, dass in Deutschland nur Ausländer sagen dürften, was sie wollten. Wir erhielten Loblieder auf Putin.  Es wurde gar davon gesprochen, wir seien noch Besatzungszone und die Bundesrepublik Deutschland existiere gar nicht.

 

Gleichzeitig erhielten wir auf Artikel zu homophoben Menschenrechtsverletzungen harsche Kritik, wobei die Gleichsetzung von Homosexualität mit Pädophilie besonders auffällig war. Aber auch unsere Berichte über den Militärputsch in Thailand und den Kampf der thailändischen Menschen für Demokratie wurden runtergemacht. Dabei wurde der Einsatz für Menschenrechte als westlicher Imperialismus fehlverstanden. Oder es erfolgte der sinngemäße Hinweis, wie sollten uns lieber für die Menschenrechte der Deutschen einsetzen.

 

Wir möchten deutlich machen, dass solche Positionen allem widersprechen, was wir unter der Universalität von Menschenrechten und dem Einsatz für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit verstehen.

 

Kritik an den westlichen Staaten erfolgt bei uns nicht deshalb, weil wir für autoritäre und nationalistische Staatsformen plädieren würden, sondern erfolgt dann, wenn aus machttaktischen und ökonomischen Erwägungen heraus Menschenrechte verletzt werden, die die westlichen Staaten vorgeben, zu verteidigen. Kritik am Westen bedeutet bei uns keine Unterstützung seiner Gegner, keine politische Identifikation mit Putin. Ganz sicher auch keine Identifikation mit dem Schergen Assad, wobei wir es weiterhin für einen tragischen Fehler halten, dass die westlichen Staaten in Syrien auf eine militärische Karte setzten und dadurch in Syrien - wie zuvor in Libyen - die Entstehung einer unermesslichen Menschenrechtskatastrophe förderten.

 

Menschenrechte heißt für uns auch Solidarität mit den politischen Verfolgten überall auf der Welt und Solidarität mit den Flüchtlingen, die durch im Übrigen mit durch uns verursachte Kriege, Elend und Not zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen werden. Erst die Grenzsetzungen führen dazu, dass wir die Augen schließen können vor dem Leid der Anderen. Wir plädieren daher für eine Welt ohne Grenzen.

 

Wir weisen Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und jede andere Form der Menschenverachtung zurück und rufen diejenigen zum Nachdenken auf, die selbst erlebte oder beklagte tatsächliche oder vermeintliche Ungerechtigkeiten versuchen durch Ausgrenzung zu vergelten. 

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