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Bluttat in Oregon: Was wäre, wenn es ein Muslim gewesen wäre?

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Soeben wurden in Oregon im Community College in Roseburg mindestens 10 Menschen getötet und 7 Menschen in einem Massaker hingerichtet. Der Mörder ließ die Studenten nach Medienberichten sich in der Reihe aufstellen. Er fragte sie, ob sie Christen seien. Bejahten sie dies, wurden sie in den Kopf geschossen, verneinten sie es, erfolgte der Schuss in die Beine. Das 15. mal musste US-Präsident Barak Obama im Rahmen seiner nur sechseinhalt jährigen Amtszeit Angehörigen eines Schul- oder Universitätsmassakers sein Beileid aussprechen.

 

Was aber wäre gewesen, wenn der Attentäter ein Muslim gewesen wäre?

 

Für die Beantwortung dieser Frage bedarf es wenig Fantasie: Getarnt als Trauer hätten Islamhasser ihrem Hass freien Lauf gelassen: einem Hass, vor dem wir uns fürchten müssen, weil er unser gesellschaftliches Klima beginnt zu verändern. Denn auch in friedlichen Talkshows wäre wohl sofort über eine angebliche allgemeine Gewalttätigkeit von Muslimen diskutiert worden.

 

Islamhasser sind keine Religionskritiker. Es sind Menschen, die ihre Wahrnehmung und ihr Suchverhalten auf alle möglichen oder vermeintlichen Verbrechen und Missstände konzentrieren, an der Muslime tatsächlich oder vermeintlich beteiligt sind. Sie durchforsten das Internet und die Zeitungen nach allem, was sich gegen Muslime verwenden lässt und sind oftmals bereit, noch die wagesten Gerüchte zu glauben. Eine vergleichbare Emsigkeit für andere Bevölkerungsgruppen und Religionen zeigen sie nicht. Im Gegenteil: Sie blenden Verbrechen und Missstände aus, die von Nicht-Muslimen verübt werden oder denen gar Muslime zum Opfer fallen. Ihr Hass ist die Nahrung ihrer Einseitigkeit, die wiederum ihren Hass nährt. Ihr Islamhass ist Menschenhass.

 

Wohin Islamhass führen kann, zeigt der 22.07.2011. An diesem Tag ermordete der norwegische Rechtsextremist und Islamhasser Anders Behring Breivik 77 Menschen. Der Szene der Fremden- und Islamhasser - dies zeigen Facebook-Hasskommentare, Pegida-Bewegung und Anschläge auf Asylbewerberheime - hat dies Massaker keinen Abbruch getan.

 

Anders als Islamhasser sind Religionskritiker Menschen, die die faktische Basis und den gesellschaftlichen Einfluss von Religionen hinterfragen und in ihre Kritik alle Religionen einbeziehen. Sie unterscheiden zwischen Religionen und Menschen. Sie nutzen die Kritik an Religionen nicht, um gegen einzelne Menschen, zum Beispiel Flüchtlinge, zu hetzen. Dabei zeigt auch das Massaker von Oregon erneut, wie gefährlich es werden kann, wenn Menschen nicht zwischen ihrer Kritik an einer Religion und dem einzelnen Menchen unterscheiden. Der Attentäter unterlag offenbar eben diesem Fehlschluss.

 

Erstmal werden Islam-Hasser zur Tagesordnung übergehen. Das Massaker in Oregon wurde nicht durch einen Muslimen verursacht, es spielt damit für sie keine Rolle.

 

Doch täuschen wir uns nicht:

 

Sie warten nur darauf, dass ein Muslim ein ähnliches Massaker verübt, um uns mit ihrem Hass zu überschwemmen und damit das "Abendland", was sie vorgeben zu verteidigen, grundlegend zu verändern.

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